Prinzip funktioniert so:
Dein Rechner schaltet sich ein und aktiviert seine Netzwerkverbindung. Er ist konfiguriert auf "IP-Adresse automatisch beziehen". Er schickt dann eine Anfrage in dein Heimnetz (das geht bis zum Router und nicht weiter) die lautet ungefähr so: "Hallo hier bin ich! Die Hardware meiner Netzwerkkarte hat folgende Nummer: [...] . Gibt es hier irgendwo ein DHCP-Server der so freundlich wäre mir eine IP-Addresse zu zuweisen?"
Diese Anfrage nennt sich dann DHCP-Request.
Variante A:
Dein Router arbeitet als DHCP-Server. Er hat gegen deinen Computer nichts grundsätzliches einzuwenden. Also nimmt er eine IP aus seiner Liste und bietet sie diese deinem Rechner an.
Untervariante A1:
Der Router verteilt per DHCP dynamische IP-Adressen. Das heißt er hat einen Bereich in dem die IP-Adresse liegen darf und von dort nimmt er einfach die nächstbeste.
Untervariante A2:
Der Router verteilt per DHCP statische IP-Adressen. Er kennt die fest eingebaute Nummer der Netzwerkkarte deines Computers bereits. Er weiß dass dieser Computer immer die IP [...] bekommen soll. Also weißt er ihm genau diese zu und keine andere. Das kann aber nicht unbedingt jeder Router.
Variante A Fortsetzung:
Der Router schickt also die IP-Adresse als ein DHCP-Angebot an deinen Computer zurück. Dieser wird im Regelfall das Angebot natürlich annehmen, und seit diesem Zeitpunkt hat er dann eine IP-Adresse. Und erst ab diesem Zeitpunkt kann er vernünftig etwas im Netzwerk machen.
Variante B:
Beginnt genauso wie Variante A, doch dein Router arbeitet nicht als DHCP-Server (zum Beispiel weil du das ausgeschaltet hast). Also bleibt die Anfrage deines Rechners unbeantwortet. Er sucht sich nach kurzer Zeit einfach selbst eine x-beliebige IP-Adresse aus, von der er vermutet, dass diese noch von keinem anderen Rechner benutzt wird in deinem Netzwerk. In diesem Fall wird der Rechner jedoch nicht ins Internet kommen.
Variante C:
"IP-Adresse automatisch beziehen" ist nicht aktiviert auf deinem Computer. Statt dessen stellt er keinerlei anfragen und benutzt einfach eine von dir fest eingestellte IP-Adresse. Ins Internet kommt er dann aber nur, wenn du auch den Router als Gateway eingetragen hast.
So, nachdem du das jetzt gelesen und verstanden hast, denkst du sicher: "Hey, dann kann ich ja doch eine statische IP-Adresse haben?"
Antwort: Ja, aber das bringt dir überhaupt gar nichts. Denn diese IP-Adresse wird überhaupt nur in deinem Netzwerk verwendet. Für das Internet hat diese Adresse keinerlei Bedeutung. Um dir das mal zu verdeutlichen:
| INTERNET
+----------------------
^
|
|
V
+============
| [xxx.yyy.zzz.www] - öffentliche IP-Adresse des Routers für das Internet
| diese wird deinem DSL-Modem (im Router verbaut) von deinem Internetprovider zugewiesen wird und ist nicht beinflussbar
+----------------------
| ROUTER
+---------------------
| diese hat meistens die Form 192.168.xxx.1 (kannst du selbst bestimmen)
| [192.168.0.1] - private IP-Adresse des Routers im Netzwerk
+============
^
|
|
V
+============
| [192.168.0.50] - IP-Adresse des Computer für dein Netzwerk
| die kannst du vom Router zuweisen lassen (in der Regel sinnvoller) oder auch fest einstellen.
+----------------------
| COMPUTER
+---------------------
Also konkret:
1. Dein Router hat immer 2 IP-Adressen.
2- Die eine IP-Adresse für das Internet bekommt der Router vom Internetprovider zugewiesen. Diese kann x-beliebig sein. Und die kannst du nicht beeinflussen. Es sei denn du zahlst extrem viel Geld an deinen Provider, damit du eine feste IP-Adresse von ihm bekommst. Das macht aber in aller Regel keinen Sinn.
3. Die andere IP-Adresse des Routers für dein Heimnetzwerk kannst du auch beliebig verstellen (ist aber in aller Regel nicht notwendig)
4. Sämtliche IP-Adressen der Computer in deinem Heimnetzwerk kannst du selbst beliebig festlegen. Entweder du lässt sie vom Router zuweisen und Stellst bei dem ein wie er das machen soll. Oder du machst das fest am Computer (ist aber aufwändiger und unnötig).
5. Jemand anderes aus dem Internet bekommt die IP-Adresse deines Computers im Netzwerk nie zu Gesicht. Und selbst wenn er sie zu Gesicht bekommt, dann kann er damit überhaupt nichts anfangen.
6. Die einzige Adresse an die jemand im Internet Daten senden kann, wenn er will dass sie bei dir ankommen, ist die öffentliche IP-Adresse des Routers (die [xxx.yyy.zzz.www] )
Wozu ist jetzt der Router gut:
1. Er erlaubt es mehreren Computer gemeinsam über eine IP-Adresse (die des Routers ins Internet zu gehen).
2. Rein aus IP-Sicht sehen diese vielen Computer vom Internet her so aus, als ob es nur ein einziger wäre.
3. Nehmen wir an ein Computer mit der IP-Adresse 192.168.0.50 möchte von Port 5500 aus Daten in das Internet schicken. Die Daten gehen an den Router und der schickt sie nach drausen. Er muss dazu aber nicht den selben Port verwenden sondern kann einen x-beliebigen freien Port verwenden. Nehmen wir an, er schickt die Daten mit seiner IP-Adresse und Port Nummer 4300 als Absender also weiter, was dann so aussieht: xxx.yyy.zzz.www:4300. Zugleich merkt er sich allerdings: Alle Datenpakete, die an meine IP-Adresse mit Port 4300 vom Internet ankommen (also an xxx.yyy.zzz.www:4300 gehen), muss ich an 192.168.0.50:5500 weiterschicken.
4. Der Router muss solche Übersetzungen und Portverschiebungen machen. Denn es könnte ja sein, dass noch ein zweiter Computer auf dem gleichen Port senden will. Wenn nun beide als Datenpakete von xxx.yyy.zzz.www:5500 aus ins Internet gingen wüsste er ja nicht mehr an wenn er die aus dem Internet kommenden Antworten schicken soll, also ob das jetzt an den ersten oder zweiten Computer geht.
Was du machen kannst:
1. Du benutzt einen Dienst wie DynDNS. Dabei teilt der Router regelmäsig einem Nameserver im Internet deine derzeitige IP mit (sofern du gerade Online bist.) Wenn jemand auf deinen Server verbinden will, dann muss der dafür eine Adresse ähnlich wie "naruto.dyndns.com" als Serveradresse eingeben.
2. Du lässt von einem Programm regelmässig deine IP-Adresse des Routers igrendwo im Internet vermerken. Jeder der auf deinen Server will muss vorher auf diese Seite schauen und die IP von dort dann kopieren.
3. Das ganze vergessen. Gründe: Erstens, so ein Server muss einiges an Power haben. Und die bringt ein Laptop in der Regel nicht. Zweitens, der Server sollte auf gar keinen Fall per WLAN angebunden sein. Das ist der pure Alptraum. Drittens, auf so einem Server werden höchsten nur wenige Leute gleichzeitig spielen können, im Vergleich zu sonstigen Servern die du so kennst, denn die DSL-Leitung verkraftet nicht beliebig viel, insbesondere aufgrund der schlechten Datenrate, wenn du Daten in das Internet schickst.
/me
Variante A: