Vorneweg: Abgesehen, von dem was Missingno schreibt, hätte ich jetzt einfach gesagt: Wenn man auf der Straße von irgendwelchen dir unbekannten Leuten eine Meinung hört, der man nicht so recht zustimmen kann, dann diskutierst man dass doch lieber mit seinen Freunden aus, deren Meinung einem wichtiger sind, als mit dieser unbekannten Person. Solche Leute sind im Internet selten gesehen, aber es gibt sie noch. ;-)
Zum Hardwarevielfaltsargument:
Das mit den zwei festplattenvoraussetzenden Spielen für die XBox klingt zwar schön. Aber wie sieht es wirklich aus? Fast kein Spiel hat nicht gravierende Einschränkungen ohne die Platte. Die meisten Spiele wollen doch irgendwelche Fortschritte speichern. Ohne die sind viele der Spiele nicht wirklich spielenswert. Man darf jedesmal von vorne anfangen und soll immer die gleichen langweiligen Dinge erledigen. Und das sind schwerwiegende Designentscheidungen: Wie viel Rücksicht nehme ich als Entwickler auf Spieler bei denen ich nicht speichern kann? Soll ich einen Onlinezugang für bestimmte Spielfunktionen vorraussetzen? Werde ich im Notfall ein Patch online verteilen können? Und was mach ich dann mit den Festplattenlosen Konsolen.
In diesem Zusammenhang hat mich hat ein XBox360 Spiel vor kurzem sehr negativ überrascht als nach über 2 Stunden Spielen die Onlineverbindung abbrach, und ich aus Schussligkeit beim Wiederherstellen ausversehen das Profil ausgeloggt habe. Und plötzlich erzählt mir das Spiel: "Ey, schön dass du noch spielst, aber du darfst nicht mehr speichern."
2 Stunden futsch (trotz eingeschaltete Autospeichernfunktion!). Ich habe weder online gespielt, noch für irgendwelche Ranglisten. Das einzige was blieb war ein Gummipunkte-Achivement. Da fragt man sich dann schon: Wie rücksichtslos lassen manche Entwickler ihre Spiel-Features fallen, wenn einfach eine gewisse Vorraussetzung nicht mehr gegeben ist. Für einen Konsumenten können solche feinen, oft unerwähnten Unterschiede jedoch kaufentscheidend sein. Wenn sie es wüssten. Da ist mir die Vielfalt auf einem PC doch lieber, bei er ich ziemlich sicher sein kann, dass fast alle Spiele auch mit recht ungewöhnlichen Bedingungen noch einigermasen zurecht kommen.
Für viele PC-Spiele wird außerdem mittlerweile eine lizensierte Spielengine verwendet. Diese hat die meisten Probleme mit den unterschiedlichen Grafikkarten und Treibern schon integriert. Das man CPU- und GPU-Leistung hoch und runter schauben können muss, ist darin auch zum Teil schon berücksichtigt. Für Soundausgabe gibt es fertige Lösungen, und genauso wie für Physik, wenn dies nicht bereits in der Spielengine mit drin ist. Solche Dinge schreibt man nur selber wenn man besondere Vorraussetzungen oder Ansprüche hat. Ansonsten benutzt man fertiges und passt es für seine Bedürftnisse an oder erweitert es.
Das Hardware-Treiber-Vielfalts-Problem ist auf dem PC definitiv in den Griff zu bekommen. Vielleicht war es nur Glück: Aber im Gegensatz zu Eiko habe ich auch bislang noch kein Spiel in die Finger bekommen, dass auf meinen Rechnern einfach nicht spielbar gewesen wäre, weil das Spiel mit irgendeinem Treiber oder einer Hardware überhaupt nicht zurecht kommt. Und ich wüsste auch niemand in meinem Freundeskreis, der ein derart drastisches Problem gehabt hat.
Und letzten endes sollte einem auch zu denken geben: Wenn die Entwicklung für Konsolen so viel einfacher ist, warum kosten das Konsolenspiele IMMER ein gutes Stück mehr wie PC-Spiele?
Zum Punkt ältere Hardware und Leistung:
Balmung wrote:4 Jahre alte PCs, auf denen kann man kein brand aktuelles Spiel mehr ordentlich spielen. Echte PC Spieler würden darüber nur lachen.
Ich weiß nicht, ob du das noch als aktuelles Spiel bezeichnen würdest, aber ich spiel problemlos Command & Conquer 3 Tiberium Wars. Und zwar mit den Standardeinstellungen die mir das Spiel vorgeben hat. Auch die Demo vom letzten Unreal Tournament schien bei Missingno noch ziemlich anständig zu laufen (sorry, dass ich das wiederhole, aber er war mit dem posten schneller *grml*) Ein Crysis werden wir natürlich ganz sicher nicht zum laufen bekommen. Aber trotzdem würde ich mich sicher nicht als unechten PC-Spieler bezeichen. (Aber zu deiner Beruhigung: Schon seit Dezember hab ich die Hardwareteile- und Preislisten regelmäsig im Blick.
Auch bezüglich der Leistung kann ich dir nur bedingt recht geben: Für das Briefe und E-Mailschreiben, und Internetsurfen sind die PCs tatsächlich hoffnungslos überpowered (auch wenn sich gewisse Betriebsysteme und Anwendungen reichlich bemühen, dem gegenzusteuern). Versuch einem Benutzer von Vista und Office doch mal zu erklären, dass es für ihn auch ein Rechner mit halber Leistung getan hätte, wenn er dir entgegenhält, dass sich Word, die blödsinnige Powerpointpräsentation vom Kollegen, oder Vollbild Flashspiel sich schon reichlich träge anfühlt.
Und wenn du mal versuchst dein Urlaubsvideo zu schneiden, dann merkst du schnell, dass sich die große Festplatte und der RAM als unverzichtbar erweisen. Und wenn du das dann noch fürs Brennen auf 3 DVDs encodieren willst, dann freust du dich auch, dass der Prozessor nicht nur halb so schnell ist, und das Video wenigsten noch am selben Tag fertig wird.
Zum Punkt Onlinekosten:
Ja, Missingno hat mich schon über beide falschen Punkte aufgeklärt. Ich hatte da nur die Xbox-Sicht der Dinge.
Aber gerade da stehen einfach mal 20 Euro / 3 Monate mehr im Raum wie bei einem PC. Laufende Kosten, die man sich nichtmal einteilen kann. 3 Wochen Urlaub: 25% der Ausgaben einfach verschenkt. Viel privat/beruflich zu tun und wenig Zeit zum Spielen: Dein Pech. Keine Lust: Genauso dein Pech. Und ob es überhaupt Sinn das Geld auszugeben um Spiel XY online spielen zu können, weiß man auch nicht. Denn als man die Gratis-/Testmonate hatte, hatte man die Spiele nicht, und als man die Spiele hatte, waren die Gratis-/Testmonate vorbei. Und auch Add-Ons für Spiele kosten auf Konsolen gerne nochmal ordentlich Geld, die man auf dem PC oft einfach gratis hinterherbekommt, vom generell teureren Preis der Spiele mal ganz abgesehen. Ich finde laufende Kosten immer etwas abschreckend, wenn ich weiß, wie sehr ich etwas nutze. Da könnten wir uns auch generell vom asiatischen Raum etwas abschneiden, bei dem es anscheinend viel öfters auch stundenweise bezahlbare Angebote gibt.
Notebooks:
Balmung wrote:Stichwort Notebooks: wenn wir uns erinnern beschäftigt sich die Kolumne über die Zukunft. Ich habe hier also lediglich einen Trend angesprochen, den man immer stärker zu spüren bekommt und der sieht nun mal so aus, das Notebooks immer günstiger werden und dabei inzwischen eine sehr hohe Leistung haben. Aktuell können sie natürlich noch kein Highend Desktop PC ersetzen, doch wenn die Entwicklung so weiter geht, können Notebooks auch das. Es gibt ja jetzt schon viele, die sich ein Notebook auch zum spielen kaufen, natürlich müssen die dabei noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Mir ging es hier auch deutlich mehr um Notebooks als Arbeits-PC. Notebooks sind nun mal auch zuhause sehr praktisch durch ihre Mobilität und für viele wird es zukünftig dann eher so aussehen, dass sie mehr Wert auf die Mobilität legen, als damit auch noch sekundär spielen zu können. Und der Eee PC zeigt auch gerade deutlich, dass immer mehr Leute merken, dass sie gar keinen so leistungsfähigen PC für unterwegs brauchen. Viele leben nämlich auch in dem Irrglauben sie bräuchten einen Highend PC um damit normal arbeiten zu können, also ohne wirklich Hardware hungrige Software zu nutzen. Wird ihnen ja auch von der PC Industrie eingeredet, die lebt ja schließlich davon, dass die Leute ständig denken sie bräuchten schon wieder einen neuen PC. Dumm nur, dass die PC User mit den Jahren selbst immer schlauer werden und sich nicht mehr so einfach verschaukeln lassen.
In deiner Kolumne kam das nicht richtig rüber, dass du den Bereich Spiele plötzlich verlassen hast, und ganz allgemein Desktop mit Notebook verglichen hast. Aber auch dann muss ich dir hier widersprechen. Dieses "Es wird laufend alles billiger, schneller, leistungsfähiger, kleiner, schöner, toller" klingt wie eine der beliebten Einleitung von wissenschaftlichen Informatik-Papern die irgendwas neues oder altes auf neuer Hardware umgesetzt oder untersucht haben. Und dieser Spruch gilt nicht für Notekooks allein, oder mehr wie für die anderen Bereiche im Feld des Computer. Desktop-PCs werden auf die selbe Weise immer schneller und billiger. Und wenn man den zeitlichen Verlauf der Leistung vernachlässigt stimmt nicht mal. Der High-End-PC kostet heute ungefähr gleichviel wie früher. Der Low-End PC ebenfalls. Gleiches gilt auch für Notebooks. Der Hauptunterschied ist noch, dass es im Notebook Low-End Bereich etwas mehr Auswahl wie früher gibt.
Als Arbeitsplattform wird das Notebook den PC aber definitiv nie unter Druck setzen können. Von der Leistung her hast du voll und ganz recht. Aber weißt du was ein im Büro sitzender Angestellter mit einem Notebook macht, wenn er an ein und dem selben Ort einen Tag lang arbeiten soll? Erstens: Maus anschließen, vorzugsweise eine große und keine Laptop-Mini-Maus. Zweitens: Tastatur anschliesen. Und zum Teil sogar noch drittens: Laptopdeckel schließen und externen Monitor anschließen. Im mobilen Bereich haben Notebooks ihren festen Platz gefunden, und auch beim Gelegenheitsbriefeschreiber. Aber ein Notebook zum längerfristig Arbeiten ist ergonomisch vollkommener Blödsinn.
Gerade auch bezüglich des Eee PCs hab ich den Eindruck, dass der mehr von technikverliebten Profis und Fortgeschrittenen gekauft wird, die schon was anständiges daheim haben, aber noch was praktisches für unterwegs brauchen können, und nicht so sehr von Leuten, die den kleinen Arbeitscomputer für zu Hause suchen.
Thema Ausblick, Entwicklung und Spiele allgemein:
Balmung wrote:Die Kolumne soll eher ein Ausblick auf die nächsten 10 Jahre sein, ich rede also nicht davon, dass der PC in den nächsten paar Jahren als Spiele PC ausstirbt. Und ob es nun tatsächlich so kommt kann ich natürlich auch nicht wissen, aber aktuell würde ich die Chancen doch auf 80% schätzen. Sowas kann sich aber in den nächsten Monaten schon wieder ändern, sollten einige Dinge von den Firmen getan werden, um den PC zukünftig wieder deutlich attraktiver für Spiele zu machen. Der PC hat nun mal Eigenschaften, die sich mit jedem Jahr immer deutlicher negativ herausstellen und die gilt es zu bekämpfen, doch aktuell sehe ich davon nichts, im Gegenteil.
Um mal wieder zurück zum Thema zu kommen:
Ja, die Konsolen sind besser aufgesellt als jemals zu vor. Bei den klassischen Out-of-the-Box-Spielen haben sie einen größeren Anteil als je zu vor gegenüber dem PC. Die drei kokurierenden Systemen sorgen zwangsläufig für neue Ideen und Inovationen. Die Zeiten sind wirklich gut für die Konsolen.
Aber damit wären wir auch beim Thema. Was ist das typische "Spiel"? Da kommt immer die Vorstellung mit: "Das typische Spiel ist in einer rechteckigen Schachtel oder Jewelcase verpackt, steht im Laden im Regal (ach, und es gibt auch Onlinevertrieb), kostet meist 30-60€ (gelegentlich auch 10-80€) und wird in Computerspielezeitungen diskutiert". Diese Vorstellung kann man haben. Und gerade in diesem Bereich haben die Konsolen zulegen könne. Aber wenn wir uns auf alle elektronischen Spiele beziehen wollen, dann könnte eine treffendere Beschreibung vielleicht so lauten: "Das typische Spiel hat Flash 7.0 als Vorraussetzung." Oh, ja, dieser Minispieleanteil ist wahnsinnig groß. Und nicht zu unterschätzen. Hier in Europa denkt man bei "Computer/Videospiel" automatisch an PC, Xbox, Playstation, Nintendo und Handhelds. Für den Weltanteil ist das aber nur ziemlich wenig. Dort spiel die große Masse in Entwicklungsländern und Tigerstaten eine Rolle. Und dort steht meist nicht die letzte Xbox oder Playstationversion, sondern ältere Computer und dergleichen. Die interessieren sich kein bischen für Crisis und Co. Ich empfehle dazu mal diesen Artikel auf Golem.de: "Wie kann ein 2D-Spiel drei Milliarden US-Dollar wert sein?" (insbesondere Seite 4)
Wenn man Computer und Videospiele gesamtheitlich betrachtet stehen Millionen von Minispielen, Flashspielen, Handyspielen, Windows-Standard-Spielen den wenigen Konsolenspielen gegenüber. Und die werden gespielt. Büroangestellten die in der Pause die x-te Runde Minesweeper und Spidersolitär zocken, Kindern mit ihrem Entdeckungsdrang und der begeisterung für einfachste Spiele, große Teile der Weltbevölkerung, deren Rechner nicht so leistungsfähig sind. Und damit mein ich wirklich die Spielzeit. Weit mehr als die Konsolenspiele zusammen erreichen. Frag im allgemeinen Bekanntenkreis (also auch Nichtspieler und Mit-Computer-wenig-am-Hut-Haber) mal nach dem Spiel [HIER-NEUER-SPIELE-TITEL-EINSETZEN]. Und dann frag nach sowas wie Moorhuhn. Auch in Bereichen in denen Leute beruflich mit dem Computer zu tun haben tachen ständig solche Minispiele auf und verschwinden wieder. Aber sie werden gespielt. Vor einigen Jahren oder so war plötzlich auf dutzenden von Computermonitoren in der Uni plötzlich Tuxracer zu sehen. Oder vor einem Jahr kam dann die Bubblebreaker-Welle vorbei. Ein Spiel dessen Prinzip so banal ist, das einem schon fast schlecht wird. Aber es wurde massenfach und stundenlang gespielt und zwar vor allem auch von den Leuten, die sonst nicht spielen. Wenn man über "Spieleplattform" schreibt, darf man aber solche Dinge nicht vergessen oder ausblenden. Damit müsste man so gesehen eigentlich zur Aussage kommen:
"Der PC war als Spieleplattform noch nie zuvor besser gegenüber den Konsolen aufgestellt, wie er es aktuell ist. Vor allem dank des Internets."
Befremdlich finde ich auch, dass du in deiner Kolumne in Punkt 4 explizit die Playstation erwähnst. Wie kommst du ausgerechnet zur Playstation bei der Aussage im Zusammenhang mit den letzten Jahren? Aber wenn ich mir die Statistiken (z.B. vgcharz total und sales) so haben wir das ganz anderen Konsolen zu verdanken. Oder wolltest du mit den "letzten Jahren" die gesammte PS2-Geschichte noch mit einbeziehen? Ich denke für die fortgeführte Eroberung des Wohnzimmers hat vor allem auch die Wii viel beigetragen. Denn sie erreicht Leute, bei denen Spielen zuvor kein Thema war.
Stichwort Technik und Genres:
In deiner Kolumne kommt es rüber, als hätten die Konsolen ihrern Entwicklungen die Position gegenüber den PC zu verdanken. Und dann spricht du hauptsächlich technische Entwicklungen an. Ich denke da übersieht du auch etwas, was du nur sehr kurz in der Kolumne angesprochen hast. Nämlich die Art, wie sich PC und Konsolen den Markt aufteilen. Ich denke da hat sich auch etwas bewegt. Die Konsolen haben mehr und mehr die Familienspiele für sich entdeckt und die Casual-Gamer (oder Karschul (Foreninsider)). Sowohl PC als auch Konsole besinnen sich mehr auf ihre Stärken und versuchen nicht krampfhaft Spielgenres zu adaptieren, für die sie nicht so geeignet sind.
Der PC ist ein Einzelspielergerät. Nur einer kann davor sitzen. Man spielt beim PC am Tisch mit Tastatur und Maus, und nur gelegentlich weiterem Zubehör (Joystick, Gamepad, Lenrad). Multispieler wird ausschlieslich über Netzwerk realisiert, wobei es keine Rolle spielt, ob der Mitspieler neben dir sitzt oder 100km entfernt. Das letzte PC-Splitscreengame an das ich mich erinnern kann, und das man mit zwei Mäusen gespielt hat, war Sieder II, und jetzt schon Jahre her. Ganz anderst die Konsole: Das Sofa ist prädestiniert dafür, man zockt gerne auch mal mit 1 bis 3 Freunden, die neben einem sitzen. Und in der Hand hat man einen wie auch immer aussehenden Controler. Das sind schon deswegen ganz andere Spiele.
Zielen und Auswählen sind klare Stärken der Maus. Schnell aprupte Bewegungen, die der Tastatur. Möglich ist zwar alles, aber man spielt einfach keine Shooter oder Echtzeitstrategie mit Gamepads. Auch EikoAtoride hat das ja schon angesprochen im bezug auf den DS und Adventures. Den Shootern auf der Konsole würde ich erst mit der dritten Generation der von Wiimote abstammenden Controlern eine echte Chance geben. Weiche, exakte Bewegungen und Richtungen sind dagegen die Stärken der Gamepads. Und damit sind Kosolen einfach vorzüglich für Jump & Run, Rennspiele, und Sportspiele aller Art. Sowas funktioniert auf dem PC nur mäsig gut.
Und ich finde auch nur weil der PC auf Tastatur, Maus und die Netzwerktechnik setzt, kann man doch nicht behaupten, dass das nicht "mehrspielerfreundlich" ist. In Bezug auf Gäste magst du recht haben und dieser Familienfaktor wird der PC wirklich nie erreichen könne. Aber Multiplayer über Netzwerk ist trotzdem Multiplayer. Ehrlich gesagt ist umgekehrt die Multiplayerfunktionalität auf der Konsole für einen PC-Spieler geradezu lachhaft, und noch dazu in den Kinderschuhen, angesichts von unzählichen Spieluniversen und Communities mit zig tausenden von Spielern. Da können sich noch so viele Leute gemeinsam auf eine Couch setzten. Das sind einfach zwei grundsätzlich sehr unterschiedliche Arten von "Multiplayer".
Aber ich denke vor allem, weil sich hier sowohl PC als auch Konsolen auf ihre Stärken besonnen haben, stehen beide recht gut da. Und insbesondere die Konsolen konnten vielleicht etwas mehr profitieren, weil sie Zielgruppen erobern konnten, die am PC höchstens mit den besagten Minispielen erreichbar wären. Aber für speziell sowas hat man eben keinen PC. Wenn ich aber eine Wii mit einem PC vergleichen soll, frag ich mich was ich da überhaupt vergleichen kann? PC und Wii konkurieren zwar um den Spieler an sich, aber nicht wirklich um die Spiele.
Stichwort Spieleentwicklung und Abschottung des Konsolenmarktes:
Ein weiterer Punkt ist auch die Spiele-Entwicklung an sich. Ich halte mich für in der Lage problemlos ein Spiel im Stil eines XBox-Arcade-Spiels vielleicht zusammen mit einem Kumpel in einem Monat in der Freizeit problemlos umzusetzen. Doch warum kann ich das nicht, und zwar für keine der Konsolen? Weil diese Konsolen alle samt geschlossene Systeme sind. Ich müsste ersteinmal für Hardware-Dokumentation zahlen, für Entwicklerpakete, dafür dass ich das Spiel überhaupt für die Konsole veröffentlichen darf und für den Vertiebsweg nocheinmal. Und unabhängig davon würden Sony, Nintendo und MS eine Entscheidung fällen ob das für ihre Konsole übnerhaupt angemessen ist und ihre Qualitätsstandards erfüllt. Wenn man sowas ein wenig hobbymäsig entwickelt, und umsetzt, und kostenlos zur Verfügung stellt, dann erwartet man nicht viel. Da hofft man nur darauf, dass das Spiel einigen Leuten gefällt und man etwas Lob (und Liebeserklärungen von hübschen Frauen) bekommt. Und so entstehen unmengen von Spielen. Man denke nur an die Abstammung von Counterstrike. Oder nimm ein x-beliebiges Handy und schau mal nach was es dafür an Spielen gibt. Das dürfte für dieses eine Handy schon mehr sein, weil für alle Konsolen zusammen, inklusive XBox-Arcade-Titeln und Co. Und warum ist das so? Weil sowohl die Hardware als auch die Vertiebswege für jegliche Entwickler offen sind, auch Leute die fast kein Geld oder nur wenig Geld mit wenig Aufwand machen wollen. Denn abgesehen von den Hobbyentwicklern stehen hier auch kleine Entwicklungsfimen vor den selben verschlossenen Toren der Konsolen.
Selbstverständlich erfüllt diese schützende Hand der Konsolenverteiber abgesehen von Gewinnmaximierung auch für den Endbenutzer positive Zwecke wie die Qualitätssicherung. Aber solange sowas generell auf Konsolen abgewehrt wird, wird der PC noch lange als Spieleplattform nicht ausgedient haben.
Vorhersagen:
Von 80% für die Wahrscheinlichkeit des Aussterbens in 10 Jahre halte ich gar nichts. Ich würde eher eine 90% Wahrscheinlichkeit darauf verwetten, dass sich die Marktverhältnisse um nicht mehr als 20 Prozentpunkte verschieben. Und vermutlich eher zugunsten der Konsolen.
Außerdem wäre es sehr traurig, wenn der PC als Spieleplattform sterben würde, denn an dem Tag würde wahrscheinlich auch die Weiterentwicklung der Spieleplattformen sterben. In den aktuellen Konsolen werden Jahrzehnte Know-How aus der PC-Technik verbaut. Bei nur drei konkurierenden Firmen wäre der Erfolgsdruck viel zu klein und die Weiterentwicklung würde fast ins unbedeutende zurückfallen. Keine der drei Firmen kann soviel Geld in Forschung und Entwicklung für Grafiktechnologie stecken für Produkte die nur im 3 bis 5 Jahresrythmus vermarktet werden, insbesondere wenn man ja nur in seiner Zielgruppe zwei Konkurenten übertrumpfen muss.
/me
PS: Ich sollte lernen mich kürzer zu fassen.