Ich habe ja Persona 4 bereits ausgiebig gespielt und bin nun endlich dazu gekommen Persona 3 zu starten. Ich lehne mich jetzt ein bisschen aus dem Fenster und behaupte einfach, dass das sogar besser ist. Wie bei Final Fantasy bestehen zwischen den Teilen sehr viele Gemeinsamkeiten, aber kein größerer Zusammenhang der Geschichte. Aufgrund der Spielmechanik empfinde ich P4 einsteigerfreundlicher bzw. P3 schwerer. So besteht bei P4 die Möglichkeit die komplette Party selbst zu steuern, während man im Vorgänger lediglich Taktikvorgaben machen kann. Schlimmer noch: am Anfang stehen nicht einmal alle zur Verfügung, es müssen Taktiken Spielverlauf erlernt werden. Das größte Problem an der KI ist hierbei, dass sie den Hauptcharakter (MC) nicht bevorzugt "schützt". Allerdings heißt es Game Over wenn der MC besiegt wird, während alle anderen Mitglieder durch Items wieder aufgemöbelt werden können.
Auch im Menü und bei der Item-/Ausrüstungverwaltung hat sich in P4 einiges verbessert. So können alle spielbaren Charaktere einfach über ein Menü ausgerüstet werden, während man bei P3 noch jeden Charakter ansprechen musste um seine Ausrüstung zu prüfen oder ändern. Auch tendieren die Charaktere in P3 dazu sich selbst mal auszurüsten (und dabei schlechtere Items zu wählen als sie eigentlich haben). Interessanterweise haben die weiblichen Charaktere trotz heftigster Proteste die "Unterwäsche-Rüstung"* anzuziehen noch nie dazu entschlossen, diese selbst wieder zu tauschen. Dafür mag Yukari ihren "Spielzeug-Bogen" nicht, der allerdings immer noch mindestens doppelt so gut wie jeder andere Bogen ist. Wenigstens freut sie sich jedes Mal wieder, wenn sie mir stolz erklärt, dass sie sich selbst ausgerüstet hat und ich ihr den guten Bogen wieder in die Hand drücke.
Während ich die Story in P4 etwas schöner aufgebaut finde (und das nicht nur, weil man sich da nicht mit einem Evoker kontinuierlich in den Kopf schießen muss), überzeugen die Charaktere (Social Links) bei P3 mehr. Bei beiden Persona-Spielen gibt es sehr unterschiedliche Charaktertypen, aber bei P3 werden die Unterschiede erst mit der Zeit deutlicher, während man bei P4 bereits beim ersten Kontakt sehr leicht mitbekommt, was das jetzt für ein Typ ist. Zudem haben bei P3 die Social Links (zumindest untereinander) größere Auswirkungen; während es bei P4 keine Sau interessiert, wer meine Freundin(nen) ist(/sind) (noch nicht einmal die Freundin interessiert sich dafür und verhält sich anders), werden hier die Mädchen schon Mal sauer, wenn man sich mit anderen trifft. Und auch die Jungs reagieren nicht gerade freundlich, wenn man ihnen am Sonntag absagen muss, weil gerade Fräulein Wichtig angerufen hat und ebenfalls am Sonntag bespaßt werden will.
Nebenquests werden in P3 ausschließlich von Elizabeth vergeben, wobei man maximal drei Quests gleichzeitig annehmen und abarbeiten kann. Hier wurden in P4 die Örtlichkeiten etwas aufgemöbelt, indem man Nebenquests von verschiedenen Personen in der Stadt bekommen hat.
Insgesamt würde ich sagen, dass in P4 einiges vereinfacht wurde. Das heißt auch, dass ein paar nette Dinge wie das Fusionieren von Personas in Waffen, nicht mehr dabei sind. Für den Einstieg ist das jedoch durchaus verschmerzbar und gerade deswegen würde ich Neulingen P4 eher empfehlen als P3. 
* Sie ist, so weit ich mitbekommen habe, die einzige Rüstung, die sich im Aussehen der Charaktere in den Levels niederschlägt. Echt peinlich, dass sie das Beste ist, was ich momentan habe. 
Erweitert am 20.08.2010 um 10:49 Uhr:
Inzwischen kann ich sauteure "Strandklamotten" (d.h. vorwiegend Bikini-ähnliche "Rüstungen" für die Damen und Badehosen für die Herren) kaufen. Die werden natürlich auch entsprechend skeptisch kommentiert, sehen aber besser aus. Noch dazu ist es für beide Geschlechter gleich "peinlich".