Topic: Bioshock Infinite
Ich bin durch.
Vielleicht lag es daran, dass ich es diesmal für den PC gekauft habe, vielleicht trifft es einfach meinen Geschmack besser. Wobei ich schon sagen muss, dass ich die große Euphorie nicht teilen kann.
Den Hype um Elizabeth verstehe ich nicht, genauswenig wie ich damals den Hype um Alyx verstanden habe. Natürlich kann man dem Spiel zugute halten, dass sich die Escort-Mission nie als solche anfühlt. Und verglichen mit vielen Sidekicks ist Liz sehr lebhaft. Aber glaubwürdig extra-sensationell? Ich denke nicht. Das fängt schon damit an, dass die Unterstützung durch Goodies zuwerfen oder Risse öffnen "selbstverständlich" total unabhängig von der aktuellen Gefühlslage ist. Auch habe ich mich im Großen und Ganzen nur wenig unterstützt gefühlt. Klar, im Kampf mal ein Magazin, 'ne Buddel voll Heil oder SalzMana zugeworfen bekommen, ist ein Bonus. Die Münzen zwischendurch kamen mir aber eher wie ein Leckerli für die Katze vor. Dass man sie dafür liebt, weil nur sie Risse öffnen und Schlösser knacken kann, ist so, als würde man Yorda (ICO) dafür lieben, dass nur sie Türen öffnen und Speicherbänke aktivieren kann.
Überhaupt sind die Risse für die eigentliche Spielmechanik nicht einmal drittrangig. Klar, für die Story super, aber die automatischen Waffen die 1,4 Sekunden (Maschinengewehr) bzw. 4,3 Sekunden (Raketenwerfer) durchhalten? Der Decoy-Booker auf den eh kein Gegner reinfällt? Gegenstände und Umgebungsveränderungen, die man auf Grund der Hektik im Kampf kaum verwenden kann?
Durch ein oder zwei Kämpfe bin ich regelrecht durchgestorben, weil mich Liz immer schön in die Attacke des Handyman zurückgeholt hat, wodurch ich maximal 0,02% Lebensenergie und kein Schild mehr hatte, bevor ich mich überhaupt wieder bewegen konnte. ("Mami steht am Spawnpunkt und ist sehr böse!") Wobei das natürlich auch nicht ganz stimmt, weil die großen Brocken wieder Lebensenergie zurückerhalten und man dann, wenn man es mal länger aushält, verzweifelt durch die Kampfarena rennt und versucht noch irgendwo eine Waffe zu finden, für die man noch ein paar Schuss Munition übrig hat.
Mein GameCube-Controller wurde auch nicht als Controller erkannt, weshalb ich das AutoAim nicht abschalten konnte, was dazu geführt hat, dass das Zielen mit der Maus sich komplett falsch angefühlt hat. Apropos, Linksklick feuert die Waffe in der rechten Hand (Wechsel mit E) und Rechtsklick die Attacke mit dem PlasmidVigor der linken Hand (Wechsel mit Q). Klar, kann man alles umstellen, aber was wurde da nur bei der Standard-Belegung gedacht?
Ja, auch ich würde dem Spiel am Liebsten vorwerfen, dass es nur ein Schlauch-Shooter ist. Immerhin ein solider, mit Sidekick, der nicht nervt und Story. So viele S am Anfang sind super.
Erweitert (2013-07-30 14:01:39):
Den 1999er-Modus habe ich nun auch erfolgreich bestritten, wobei ich viele lustige Achievements freigeschalten habe (zum Beispiel auch das Allererste: Written in the Clouds), aber wieder nicht alle bekommen habe. Infused with Greatness wollte trotz 24(/25) gesammelter Infusions (max Salts, max Shield, 4 Health) nicht und dass ich (auch diesmal) nicht alle Kinectoskope und Ferngläser gefunden haben soll, bezweifle ich stark. Bei den Voxophonen bin ich mir nicht ganz so sicher, aber ich sehe leider auch keinen Fortschritt und bin auch nicht so scharf darauf einzelne Kapitel deswegen noch einmal zu spielen.
Insgesamt fand ich den zweiten Durchgang einfacher, was aber daran liegen kann, dass ich schon etwas vorbereiteter in den Kampf gezogen bin bzw. ziehen konnte und ich verstärkt auf die Vigors gesetzt habe. Trotzdem oder gerade deswegen fand ich die Risse im Kampf noch weniger nützlich. Fast schon lästig waren Elisabeths Hinweise wie "look Booker, a picklock" oder "a picklock over there - take it" weil ich sie gar nicht mitnehmen konnte, nachdem ich schon 030 Stück in der Tasche hatte.
- Igor, Persona 4