Topic: 2007-04-14 Marc Tönsings Wahnvorstellungen

Seit einiger Zeit schaue ich ab und zu auf Marcs Blog um zu schauen, was er nun wieder ausgeheckt hat. Angefangen hat es mit dem Artikel über die Wii. Als diese noch nicht einmal erschienen ist, prophezeite Marc ihr und Nintendo einen Flop. Doch damit nicht genug, statt einer seiner favorisierten und propagierten Konsolen zu kaufen, kauft sich Marc eine Wii. Ist er endlich zur Vernunft gekommen? Nein, er hält felsenfest an seiner Aussage fest, dass die Wii nicht wirklich etwas taugt. Insbesondere die Steuerung ist total schlecht. Die schlechte Kopie von Sony hingegen ist toll. Das verstehe, wer will. Aber ich wollte auf seinen aktuellen Beitrag zur Shooter Steuerung auf der Wii eingehen, und nicht auf die olle Kamellen.

Das die Wiimote nicht für 3D-Shooter gemacht ist sondern eben nur für die Minispiele der Wii geeignet ist, soll der Artikel endlich klären.

Ist das nicht nett? Der allwissende Marc erklärt uns, warum die Wiimote nur für Minispiele geeignet ist.

Das funktioniert dann so wie eine Lightgun - ohne Lightgun. Im Gegensatz zur Maus- oder Joysticksteuerung ist die Wiimote-Steuerung in Ego-Shootern immer indirekt. Das heißt, wenn man sich drehen will muss man mit dem Wiimotecursor an den Bildschirmrand. Je dichter man am Rand ist, desto schneller dreht sich die Spielfigur. Man kann also keine, für 3D Shooter wichtigen schnellen Drehungen vollführen.

Keine Frage, so ist die Steuerung in den Shootern bisher gelöst. Es spricht aber nichts es anders zu machen, oder? Zum Beispiel könnte man die Steuerung mit Knopfdruck von "indirekt" auf "direkt" schalten, eine schnelle Drehung ausführen und dann wieder zurück um "auf dem Bildschirm" zu zielen, was meines Erachtens viel besser ist, als Gegner immer nur mit der Bildschirmmitte anvisieren zu können.

Außerdem hält man die Wiimote immer freischwebend in der Hand. Deswegen muss das virtuelle Fenster in dem nichts passiert, auch relativ groß sein weil man sonst beim Husten die Figur bewegen würde. Zusätzlich hat man keinen Nullpunkt weil die Wiimote immer in der Schwebe gehalten werden muss. Man kann im Gegensatz zur Maus- oder Joypadsteuerung nicht einfach loslassen.

Objection! Man muss die Wiimote nicht immer freischwebend in der Hand halten. Bei Red Steel hatte ich zum Beispiel meinen Arm mit der Wiimote auf dem Sofa neben mir. Eine kleine Bewegung aus dem Handgelenk hat zum Zielen gereicht. Lediglich bei extremen Bewegungen musste ich den Arm anheben. Außerdem muss man die Nullzone nicht mittels eines Fensters / Rechtecks definieren. Man könnte auch die Bewegungssensoren nutzen (bei normalem leichtem Wackeln sprechen sie nicht [stark] an) oder die Position über die letzten 5 Werte (meinetwegen auch 3 oder 10 Werte) mitteln.

Wer Shooter spielen will, kauft sich einen PC [...]

Das ist natürlich ein Argument. Gegenüber einer Maus ist die Wiimote zumindest bei Standard-Shootern unterlegen.

[...] oder noch besser eine XBOX360.

Bullshit! Ein Gamepad mag bei speziell angepasster Steuerung funktionieren. Aber ich spiele mal Marc und behaupte, jeder, der einen Shooter mal mit Maus + X gespielt hat, wird bestätigen, dass die Gamepad-Steuerung für normale Shooter absolut ungeeignet ist. Warum? Nun, mit den Joysticks lässt sich eine für 3D Shooter wichtige schnelle Drehung nicht vollführen. Außerdem kann man nicht einen Punkt absolut auf dem Bildschirm anvisieren, wie das mit Maus oder Wiimote möglich ist. Beispiel für Marc:
Ein Gegner ist rechts überhalb von meinem Fadenkreuz,
- ich bewege die Maus nach rechts oben, das Fadenkreuz bzw. die Kamera macht genau diese Bewegung nach, Bewegung beendet
- ich bewege die Wiimote nach rechts oben, das Fadenkreuz (Rechteck) oder die Kamera macht genau diese Bewegung nach, Bewegung beendet
- ich drücke den Joystick nach rechts oben, das Fadenkreuz bzw die Kamera fängt an sich nach rechts oben zu bewegen, sobald das Fadenkreuz sein Ziel erreicht hat muss ich den Joystick wieder in Nullposition bringen.
Wenn wir jetzt ein bewegliches Ziel haben und zusätzlich unsere eigene Bewegung ausgleichen müssen, wird deutlich, welche Nachteile die Pad-Steuerung hat. Falls nicht, sorry Marc, ich mache keine Flash-"Videos", du musst dir jemanden anderen suchen. Hinzu kommt noch, dass mit einem Joystick nur 8 Richtungen wirklich "einfach" zu realisieren sind. Wer es nicht glaubt, soll man versuchen eine fließende Bewegung mit Maus, Wiimote und Gamepad nachzumachen.

It is like the number zero… empty, yet holding infinite potential within itself.
- Igor, Persona 4